(fs) – „Zuletzt haben wir den Sieg mehr gewollt“, lautete der allgemeine Tenor auf Seiten der Gewinner, wo der Vizemeistertitel mit einer La Ola-Welle zelebriert und Wohlwollen zur Kenntnis genommen wurde. Grundsätzlich ist es eine undankbare Platzierung, doch in diesem Fall stellt es einen Achtungserfolg dar. Er soll als Motivationsspritze für die nahe Zukunft dienen, wo es mit einer neu strukturierten Meisterschaftsform weiter geht.


Wie schon mehrfach erwähnt, ist es dem jungen Team von Trainer Alex Strittmatter hoch anzurechnen, dass sie ohne grössere Schwankungen durch die anstrengende Saison kam. Das obligate Tief mit entsprechender Niederlagenserie wurde gänzlich verhindert, sodass sogar Ambitionen nach ganz vorne in Betracht gezogen werden konnten. Die Ausbeute von 33 Punkten lässt sich wahrlich sehen. Das sind nur zwei weniger als der Wiederaufsteiger SV Lägern Wettingen auf dem Konto hat.

Wie die Feuerwehr losgelegt

Nach der 8:4-Führung büssten die Gastgeber den Anfangsschwung zusehends ein. Dies äusserte sich in Form von zu wenig Druck aus dem Rückraum und ungünstigen Abschlusspositionen. Die bis dahin eher harmlosen Brugger liessen sich nicht zweimal bitten, um resultatsmässig zu verkürzen. Beim Pausenstand von 12:10 schien jeder Ausgang möglich. Nach Wiederbeginn wurden die Zurzibieter eiskalt erwischt. Lag es daran, dass sie sich vom eingewechselten Gästehüter beeindrucken liessen? Dieser machte in der deutlich verlorenen Vorrundenpartie den Unterschied aus. Das Blatt drohte sich ganz zu wenden, aber in Unterzahl ging ein Ruck durch die Mannschaft. Mit einer starken Willensleistung machte sie nochmals Kräfte frei, was zur endgültigen Entscheidung führte.

Das ausserkantonale Schiedsrichter-Duo hatte die heikle Aufgabe, den hart umkämpften und spannungsgeladenen Match zu leiten. Hüben wie drüben waren gewisse Entscheide diskussionswürdig. Ob sie den Spielausgang beeinflussten, ist reine Ansichtssache. Für den stimmungsvollen Rahmen sorgte auch Speaker Sven Kunz, der die tolle Zuschauerkulisse zu animieren vermochte.

Die nötigen Akzente gesetzt

Aus dem Kollektiv herausgestochen sind einige Akteure, die sich ein Sonderlob verdient haben. Allen voran Goalie Yanick Braun, der besonders zu Beginn und am Ende mit reflexschnellen Paraden ein sicherer Rückhalt war. Zuletzt hat er die gegnerischen Angreifer zur puren Verzweiflung gebracht. Julien Binder erwies sich als Aggressivleader und Fels in der Brandung. Am Kreis verwertete er die sich bietenden Chancen souverän. „Oldie“ Marcel Busch versuchte jeweils, Struktur ins Angriffsspiel zu bringen. Obwohl es riskant und fehleranfällig war, blieb er seiner Linie treu. Mit einer Triplette – davon ein sehenswertes Fliegertor – leitete er die Wende in der Schlussviertelstunde ein. Sandro Egloff zeigte in der ersten Halbzeit auf der rechten Abwehrseite eine grundsolide Leistung, womit der Wirkungskreis der gegnerischen Flügelzange eingeengt wurde. Fabrizio Tatti gelang es bei seinen Kurzeinsätzen, für Impulse und Entlastung zu sorgen.

Matchtelegramm: SG Zurzibiet-Endingen – Handball Brugg 27:24 (12:10) – Halle Schützenmatt – 200 Zuschauer – SR: Ramsauer/Blust – Torfolge: 3:0, 5:2, 8:4, 9:7, 11:9, 12:10, 14:12, 14:16, 15:19, 18:21, 22:22, 25:23.
Aufstellung: Braun Yanick/Lier Brian/Spuler Fabian; Binder Julien (5), Bühler Ronny (1), Busch Marcel (5), Egloff Sandro (1), Erne Lukas, Felder Dominik, Feldmann Maxi (3), Indri Fabio (4), Leuenberger Marc (1), Meier Pascal (5/3), Tatti Fabrizio (2). Es fehlten: Andres Christian (abwesend), Braun David (verletzt), Müller Jerome, Schellenberg Tom, Schneider Silvio und Spuler Rafael (alle Einsatz bei U19 Elite-Junioren).