(fs) – Acht Siege sowie je zwei Unentschieden und Niederlagen! So lautet die Zwischenbilanz, was gleichbedeutend ist mit dem zweiten Tabellenplatz. Nach der Neuausrichtung des Verbandes – mit der Zusammenlegung der Meisterschaften und Neuaufteilung der Gruppen nach geografischen Gegebenheiten – wusste Trainer Alex Strittmatter nicht so richtig, wo sein Team steht. „Ich kann zwar die anderen einschätzen, aber wir selber wissen es noch nicht so ganz. Von den sechs Punkten, die wir abgegeben haben, ärgern mich diejenigen gegen die SG Magden/Möhlin besonders.“ Ebenso sind die beiden Punkteteilungen mit etwas mehr Erfahrung vermeidbar gewesen. Die Niederlage in Brugg war schmerzhaft, konnten doch danach mit der SG Oberwil/Therwil und dem TSV Frick zwei Rivalen bezwungen werden.

Für ihn als Verantwortlichen ist klar, dass es im Duell um die zur Aufstiegsrunde berechtigten Plätze eins und zwei noch einen Gang hochzuschalten und aus den verbleibenden zehn Ernstkämpfen das Maximum herauszuholen gilt. Die Ausgangslage präsentiert sich vielversprechend, denn deren sieben finden zu Hause statt. Dabei hofft er jeweils auf eine lautstarke Unterstützung. Den Anfang macht die Heimpartie am Samstag, 14. Januar 2017, um 18:00 Uhr gegen den TV Kleinbasel in der Halle Klingnau. Vorerst gibt es einen Vorrunden-Rückblick in chronologischer Reihenfolge.

23:22-Zittersieg zu Saisonbeginn
Im Heimspiel von Mitte September wurde gegen den gleichwertigen HC Vikings Liestal die knappe Führung über die Distanz gerettet. Nach der Schlusssirene wussten alle, wem sie den erfolgreichen Auftakt zu verdanken hatten. Torhüter Fabian Spuler erwies sich als eigentlicher Matchwinner. Wie sein Gegenüber zeigte er tolle Paraden, wovon eine den Unterschied ausmachte. Sonst taten sich die Feldspieler äusserst schwer, die Fehlerquote tief zu halten und den eigenen Rhythmus zu finden. Es handelte sich um einen wahren Abnützungskampf, geprägt von greifbarer Spannung bis zuletzt.

Punkt gewonnen oder verloren?
Obwohl den Zurzibietern eine Steigerung gelang, mussten sie sich beim ATV/KV Basel mit dem 29:29 zufrieden geben. „Wir waren die bessere Mannschaft und hätten gewinnen müssen“, meinte Alex Strittmatter zum Unentschieden. „Was in der ersten Hälfte abgelaufen ist, war am Rande der Legalität. Weil der Gegner extrem körperbetont auftrat, war ich nahe daran, die Jungs vom Feld zu nehmen.“ Neun Zweiminuten-Strafen und eine direkte rote Karte sind aus seiner Sicht noch zu wenig gewesen. Im Nachhinein half kein Lamentieren, sondern es galt daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen.

Zu später Stunde erfolgreich
Die HBZ-Truppe entschied die auf den letzten Dienstag im September verschobene Startpartie bei den Blau Boys Binningen mit 29:23 zu ihren Gunsten. Damit hatte sich die weite Anfahrt wahrlich gelohnt. Als der Match kurz vor halb elf Uhr in der Binninger Halle zu Ende ging, zeigte sich Trainer Alex Strittmatter zufrieden: „Nach der Pause vermochten wir eine Schippe draufzulegen und resultatsmässig davonzuziehen.“ Dabei kam Nick Grossrieder erstmals zum Einsatz, und der 18-jährige war mit neun Treffern gleich bester Schütze in den eigenen Reihen.

Im Schongang zum 38:18-Heimsieg
Die Gastgeber setzten sich gegen die zahlen- und auch leistungsmässig deutlich unterlegenen HSG SVL Rookies problemlos durch. Schon damals machte es den Anschein, dass es die Gäste aus Siggenthal – nur mit sieben Feldspielern und einem Goalie angetreten – in der 2. Liga auf keinen grünen Zweig bringen. Momentan haben sie mit null Punkten die rote Laterne inne. Vielmehr sorgten die Spielfreude und der muntere Torreigen von den Jungspunden für ausreichenden Gesprächsstoff. Zuweilen hat es wie im Training ausgesehen, sodass unter dem Strich das Soll erfüllt wurde.

In der allerletzten Sekunde…!
Es war ein schwacher Trost, dass mit dem 28:28 in Birsfelden wenigstens die Ungeschlagenheit gewahrt blieb. Auf die Frage, ob der späte Ausgleich frustrierend war, antwortete Alex Strittmatter: „Wir wussten, dass es ein schwieriger Auswärtsmatch wird und die Baselstädter eine Reservemannschaft stellen, die schon mehrere Jahre zusammenspielt. Es gelang uns nicht, den Fünftore-Vorsprung in einen Sieg umzumünzen. Von daher war es sicher ein verlorener Punkt. Wenn ich die gesamte Meisterschaft anschaue, wird es für keinen Gegner einfach, dort zu bestehen.“

Nicht so klar wie es aussieht
Die Zurzibieter legten noch einen Zacken zu, womit sie beim TV Kleinbasel einen 39:33-Erfolg feierten. Captain Julien Binder nannte als Gründe für die positiv verlaufene Begegnung am frühen Sonntagabend in der Stadt Basel: „Es war die starke Offensivleistung sowie Torhüter Brian Lier, der uns im Spiel hielt und die gegnerischen Angreifer zur Verzweiflung trieb.“ In der Deckung stand die HBZ-Equipe zu wenig kompakt. Er bezeichnete das Verhalten knallhart als schlecht. Deshalb bekamen sie die Baselstädter, deren Offensivaktionen limitiert und nicht allzu ideenreich waren, nie richtig in den Griff.

Die Zurzibieter Handballer können ganz vorne ein Wort mitreden

Kampf angenommen und gewonnen
In Baden ist es gelungen, die „Aue“-Festung zu knacken und gegen die Städtli-Reserven mit 21:19 die Oberhand zu behalten. Vor einer ansehnlichen Kulisse überstürzten sich in der spannungsgeladenen Endphase die Ereignisse. Zur Szene, als er nach 58:43-Minuten zum Penalty antrat, meinte Rafael Spuler: „Ich wusste, dass der Ball einfach rein muss. Sonst wäre es hinten nochmals eng geworden.“ Dann war er erleichtert, denn so konnte die Zeit runtergespielt werden. Seiner Meinung nach sind sie in der Defensive sehr gut gestanden. Er wertete es als eine starke Teamleistung, und auf die Goalies war wie gewohnt Verlass.

Erste Niederlage gleich mit 18:25
Den Gästen aus dem Zurzibiet blieb überhaupt nichts erspart, denn sie mussten beim Tabellennachbarn in Brugg bös unten durch. Wegen der Art und Weise des missratenen Auftrittes sprach Alex Strittmatter Klartext: „Wenn man so viel schlechter spielt als der Gegner und sich der Herausforderung nicht stellt, hat man auch keine Berechtigung, als Gewinner hervorzugehen.“ Zum allgemeinen Eindruck von der Zuschauertribüne, dass der letzte Zwick fehlte, meinte er: „Das sah ich genauso. Mit dem nötigen Einsatzwillen hätten wir ein ebenbürtiger Kontrahent sein können.“

Direktduell für sich entschieden
Die Heimmannschaft zeigte nach der ungenügenden Leistung in Brugg eine heftige Reaktion. Sie bezwang den derzeitigen Leader SG Oberwil/Therwil mit 32:30. Trainer Alex Strittmatter war mehr als zufrieden, wie die Antwort auf dem Platz ausfiel. Als einziges Manko nannte er den Umstand, dass sich der komfortable Vorsprung verringerte. Sonst hätte mit einem Kantersieg ein noch grösseres Ausrufezeichen gesetzt werden können. In der Schlussphase gab es gegen die offensiv deckenden Gäste eine Reihe von Fehlwürfen und technischen Fehlern. Mancher grenzwertige Entscheid der Unparteiischen heizte die Stimmung zusätzlich an.

Weitere Big Points eingefahren
Dank einem fulminanten Endspurt wurde dem Mitkonkurrenten TSV Frick – sozusagen als Revanche für das knappe Ausscheiden im Regionalcup – eine empfindliche 36:30-Niederlage zugefügt. Es war eine hart umkämpfte und torreiche Auseinandersetzung, die darauf hinauslief, durch Kleinigkeiten entschieden zu werden. Dabei drehten die HBZ-Jungs in den letzten zehn Minuten mächtig auf und liessen die Fricktaler wortwörtlich alt aussehen. Anstatt Lehrgeld zu bezahlen, ernteten sie die Früchte ihrer Anstrengungen. Das war auch schon anders, doch die Mannschaft schien im Lernprozess weiter zu sein.

Dem Gegner zu einfach gemacht
Beim SG Magden/Möhlin wurde die bittere Erfahrung gemacht, vor Rückschlägen nicht gefeit zu sein. Das 22:24 war eine Niederlage mit Ansage. Weil die Zurzibieter eine Schwächephase einzogen – vom 6:5 bis zum 7:12 – brauchten sie sich nicht zu wundern, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Dementsprechend äusserte sich auch der Trainer: „Das Feuer der beiden letzten Spiele hat gänzlich gefehlt. Es war eigentlich eine andere Mannschaft auf dem Feld. Die Deckung stand gar nicht so schlecht. Aber auch da vermochten wir keine Akzente zu setzen, um mit dem nötigen Druck das Angriffstempo zu steigern.“

Gut begonnen und ebenso aufgehört
Auf die vorherige Pleite konnte reagiert und mit dem 34:29-Sieg beim HC Vikings Liestal die Ranglistenposition gefestigt werden. So gab es kurz vor Weihnachten eine schöne Bescherung, indem die schwierige Aufgabe gelöst und nochmals ein starkes Zeichen an die Konkurrenz gesendet wurde. Ausschlaggebende Faktoren waren die solide Deckungsarbeit und schnellen Konterangriffe. Damit wurden die Liestaler regelrecht überrannt. Doch der Vorsprung von neun Toren musste fast hergegeben werden. Anstatt die Führung zu sichern, gab es zu viele nicht zwingende Abschlüsse. Am Ende hatte der Zweitplatzierte trotzdem den längeren Atem.