(fs) - In der Tagespresse hiess es mit dicken Buchstaben: Trotz sieben verletzten Stars zum Titelgewinn! Gegen die erfolgsverwöhnten Spanier hat gerade dieser Umstand aufgezeigt, was mit Disziplin und Teamgeist erreicht werden kann. Der nördliche Nachbar wurde als krasser Aussenseiter gehandelt, nun wird voller Euphorie bereits vom Olympia- und WM-Gold geträumt. Wozu die Nobodys mit dem isländischen Trainer Sigurdsson fähig sind, wird die nahe Zukunft zeigen. Dann werden die Erfahrenen wieder zur Verfügung stehen und bei der DHB-Auswahl um ihren Stammplatz kämpfen.

Den Favoriten mit 24:17 abgefertigt

Für Marcel Busch – wohnhaft im grenznahen Lauchringen – kommt der EM-Triumph ebenfalls unerwartet: „Eine solche Siegesserie war mit den vielen Ausfällen kaum denkbar. Aber Teamwork, Einstellung und die taktische Marschroute erwiesen sich als entscheidend.“ Spielten die Deutschen im Final so gut oder fühlten sich die individuell besser besetzten Iberer zu sicher? Darauf antwortet er, dass die Abwehrleistung gigantisch war und das spanische Erfolgsrezept 1:1 lahm gelegt werden konnte. Der deutsche Riegel - mit Torhüter Wolff als herausragenden Rückhalt – schien unüberwindbar zu sein. Hinzu kam der absolute Wille, die Gunst der Stunde zu nützen und Sportgeschichte zu schreiben.

Auch einige Stufen tiefer möglich

Auf die Frage, ob sich dies auch in der 2. Liga realisieren lässt, fügt der Assistenztrainer bei: „Ja natürlich. Gegen Zofingen hat man gesehen, zu was unsere Mannschaft im Stande ist, wenn diszipliniert gespielt und die taktische Vorgabe eingehalten wird. Gegen Siggenthal wurden klare und einfache Anweisungen nicht befolgt oder fehlerhaft ausgeführt.“ Es sind Kleinigkeiten nassgebend, weil fast jeder jeden schlagen kann. Deshalb stellen der Siegeswille und das Teamwork oft das Zünglein an der Waage dar. (fs)