Acht Spiele, acht meist deutliche Siege: Das ist die bisherige Bilanz des STV Baden 2 in der 2.-Liga-Meisterschaft. Am Montagabend aber hat diese Mannschaft nun ihren Meister gefunden: Ausgerechnet ein Underdog, das 3.-Liga-Team von Handball Zurzibiet, hat die Badener zum ersten Mal in dieser Saison besiegt – im Cup-Viertelfinal.

Wieso die Reserven von Städtli unangefochten an der Tabellenspitze stehen, wurde schnell klar: Die Mannschaft geht ein hohes Tempo, ist ballsicher und eingespielt. Einige Akteure haben einen starken Zug aufs Tor. In der Defensive agieren sie sehr körperbetont. Dazu verstehen sie es, aus leichten Ballverlusten der Gegner Kapital zu schlagen – mit schnellen Gegenstosstoren.

Das Video mit der Entscheidung:

Das Team von Handball Zurzibiet startete allerdings besser ins Spiel und erarbeitete sich einen 5:1- und 6:2-Vorsprung, auch weil Goalie Christoph Kündig mehrere Paraden zeigte. Seine Vordermannschaft agierte im Angriff mit Geduld und stellte sich in der Defensive schnell auf die «weiche Linie» der Schiedsrichter ein. So wurde es ein körperbetontes, teilweise ruppiges Match, allerdings ohne arge Unsportlichkeiten. Insgesamt gab es in den 80 Minuten zwar nur 5 Zwei-Minuten-Strafen. Es hätten bei einer harten Linie dreimal so viele sein können.

Spiel auf Messers Schneide
In den ersten 14 Minuten liess der HBZ nur 3 Gegentore zu. Mit drei schnellen Treffern kamen die Gäste Mitte Halbzeit wieder heran. Kurz vor dem Seitenwechsel gingen sie erstmals in Führung (10:11). Nach der Pause hatten die Badener ihre stärkste Phase. Dank erfolgreichen Gegenstössen legten sie drei Treffer vor. Es schien fast, als würde sich der Favorit vorentscheidend absetzen. Doch in Überzahl schlug Zurzibiet zurück. Und als Badens Trainer Oliver Hügli in Kürze eine Zeitstrafe und auch noch die Rote Karte erhielt, nutzten die Gastgeber die Überzahlphase, um zum 21:18 vorzulegen.

Doch das Match blieb auf Messers Schneide. Zurzibiet verpasste die Entscheidung mit dem letzten Angriff in der regulären Spielzeit (23:23). Kurz vor Ende der ersten Verlängerung gelang Loris Steinmann der Ausgleich zum 27:27. Sebi Leitner war es vergönnt, mit zwei Toren in den letzten zwei Angriffen für die Entscheidung im Nervenspiel zu sorgen.

Das Mannschaftsbild vor dem Match:

Damit haben die Zurzibieter wie schon im Achtelfinal mit dem 40:38 gegen Lenzburg ein favorisiertes 2.-Liga-Team nach der 2. Verlängerung besiegt. Der Jubel war dementsprechend gross. Am Samstag, 21. Dezember, werden sie im Rahmen des "Final Four" im Aarauer Schachen, eines der zwei Cup-Halbfinals bestreiten. Der Gegner steht noch nicht fest. Die Auslosung steht noch bevor. Klar ist dagegen, dass auch das 2.-Liga-Team der SG Zurzibiet/Endingen dank einem 29:23 in Frick (M3) vor einer Woche im Halbfinal.

Zurzibiet: Binder Beda, Kündig Christoph: Dalla Francesca Mauro, Steinmann Loris (7), Kündig Torsten, Binder Julien (2), Leitner Sebastian (9), Bührer Lorenz, Kündig Sebastian (8), Housseini, Madliger (2), Neff (4), Spuler, Tatti.

Den Liveticker zum Nachlesen gibts hier.