(fs) – Was für eine Dramatik im Playoff-Rückspiel vor 700 begeisterten Zuschauern! Der Husarenstreich wurde knapp verpasst, dem HC Arbon den sicher geglaubten Aufstiegsplatz wegzuschnappen. Inzwischen legte sich die Enttäuschung, was die Aussagen von Rafael Spuler beweisen. Angesprochen darauf, wieso die Mannschaft vor heimischer Kulisse nicht ihre Normalform abzurufen vermochte und ob die Erwartungshaltung zu gross war, meinte er: „In einer solchen Situation zittert die Hand schon ein bisschen mehr als sonst, zudem konnten wir gewichtige Absenzen zu wenig kompensieren.“
Weshalb sie im Rückspiel am Bodensee auf einmal Rückenwind bekamen, führt er darauf zurück, dass es in der Deckung wesentlich besser funktionierte und vorne ein paar einfache Tore erzielt wurden. Als sich der Gegner im Gefühl von acht Toren Differenz allzu leichtfertig verhielt, warfen sie alles in die Waagschale, um für die Sensation zu sorgen. Letztlich reichte es nicht ganz. Zur nahen Zukunft lautet seine Devise: „Wir werden alles daran setzen, mit dem jungen Team im nächsten Jahr den Aufstieg zu realisieren.“

Nachfolgend die wichtigsten Fakten zum ereignisreichen Rückrundenverlauf in chronologischer Reihenfolge.
Rechnung ist aufgegangen
Im ersten Ernstkampf im neuen Jahr behaupteten sich die Zurzibieter dank individuellen Efforts gegen den ebenbürtigen TV Kleinbasel mit 28:23. Sie bewegten sich auf einem schmalen Grat zwischen Sieg und Niederlage. Nach dem intensiven Match zeigte sich der rechte Flügelspieler David Binder erleichtert, dass das Resultat positiv ausfiel: „Wir waren im Kopf bereit für eine umstrittene Auseinandersetzung und versuchten, mit viel Zug auf den Ball die nötigen Freiräume zu schaffen. Wir kannten die gegnerischen Rückraumschützen und wussten, was uns erwartet.“
Der zehnte Sieg folgt sogleich!
Auch gegen den ATV/KV Basel mussten sie ans Limit gehen, um mit dem 36:33-Erfolg zwei weitere Punkte unter Dach und Fach zu bringen. Die torreiche Begegnung war ein Spiegelbild der vorherigen Partie. Für den 36-jährigen Assistenztrainer Marcel Busch gaben die Aktionen den Ausschlag, als die Angreifer konsequent in die Lücken gestossen sind. Damit wurden die taktischen Vorgaben in die Tat umgesetzt. Für den Lernprozess stellte es ein erfreuliches Indiz dar, eine weitere Geduldsprobe bestanden zu haben.
Mit Müh und Not gewonnen
Der Tabellenzweite tat sich schwer, gegen die HSG SVL Rookies mit 28:23 die Oberhand zu behalten. Nach der vierwöchigen Meisterschaftspause lautete der allgemeine Tenor, dass es sich gegen das Schlusslicht um alles andere als eine souveräne Darbietung und einen standesgemässen Auswärtssieg handelte. Einzig das Ergebnis war positiv, sonst blieb manches Stückwerk. Es kam eigentlich so heraus, wie es erwartet und auch befürchtet werden konnte. Wie sagte doch Trainer Alex Strittmatter treffend: „Es gibt noch Luft nach oben.“
Glanzlosen Heimsieg errungen
Gegen die Blau Boys Binningen brauchte es Geduld, um mit 30:25 der Favoritenrolle gerecht zu werden. Nicht zum Narren gehalten! Das bezog sich auf den Umstand, dass die Partie am späten Fasnachtssonntag stattfand. Es war ein zäher Kampf und eine nervenaufreibende Angelegenheit, bis der zwölfte Saisonsieg verbucht werden konnte. Dabei bekleckerten sich die Gastgeber gegen die an vorletzter Stelle klassierten Baselländer keineswegs mit Ruhm. Aber wie heisst es jeweils: Hauptsache gewonnen…!
Relativ leichtes Spiel gehabt
Die Reserven des TV Birsfelden erwiesen sich als kein echter Gradmesser, die Aufgabe war einfacher als erwartet. So lautete das Fazit nach dem 35:22-Heimsieg, der gegen die nur mit acht Akteuren angetretenen Baselländer einer gewissen Logik entsprach. Im Gegensatz zur Vorrunde, als in der letzten Sekunde der Ausgleich zum 28:28 hingenommen werden musste, schafften es die Einheimischen problemlos, zum dreizehnten Mal als Gewinner den Platz zu verlassen. Insgesamt war der engagierte Auftritt positiv für das Selbstvertrauen.
In extremis zum 14. Saisonsieg
Insgesamt verlief das erste März-Wochenende zu den eigenen Gunsten. Dazu wurde mit dem glücklichen 29:27-Erfolg gegen den STV Baden II selber ein Beitrag geleistet. Im Wissen, dass mit Handball Brugg einer der ärgsten Verfolger am Vorabend gegen den Spitzenreiter SG Oberwil/Therwil zu Hause verlor und weiter an Boden einbüsste, wurde das Heimspiel am Sonntagnachmittag absolviert. Die HBZ-Anhänger wurden lange auf die Folter gespannt. Es war eine enge Kiste, die auch anders hätte ausgehen können.
Ein 29:27 auf der Anzeigetafel
Die Zurzibieter liessen sich gegen den Mitkonkurrenten aus Brugg nicht unterkriegen. Es wurde harte Kante gezeigt, um das brisante Duell siegreich zu gestalten. Damit glückte die Revanche für die bittere Niederlage in der Vorrunde, als sie kaum etwas auf die Reihe brachten. Mit einem Steigerungslauf zwangen sie den gleichwertigen Widersacher schlussendlich in die Knie. Dabei vermochten sich die Jüngsten in Szene zu setzen, indem sie zu den treibenden Kräften gehörten und Verantwortung übernahmen.
Druck nicht standhalten können
Im Spitzenkampf um den direkten Aufstieg bei der SG Oberwil/Therwil wurde ihnen die letzte Viertelstunde zum Verhängnis, mit 23:27 fand die Siegesserie im neunten Spiel ein abruptes Ende. Die mit viel Vorschlusslorbeeren und Selbstvertrauen ins Baselbiet gereiste HBZ-Truppe bekam die Wichtigkeit und Gangart zu spüren. Der ambitionierte Gegner zeigte ihr in der hektischen Endphase den Meister, was für die Entschlossenheit und Abgeklärtheit galt. In dieser Beziehung sind die Jungs vor Rückschlägen noch nicht gewappnet.
Wiederum leer ausgegangen
Beim TSV Frick gab es erneut nichts zu holen. Sie unterlagen dem Tabellendritten deutlich mit 24:29. Kreisläufer David Binder brachte es auf den Punkt, warum sie als Verlierer vom Platz gingen: „Unsere Chancenauswertung war schlecht. Wir sind zu oft am gegnerischen Goalie gescheitert, mehrmals sogar auf klägliche Art und Weise. Ebenso liess die Verteidigungsarbeit zu wünschen übrig. Wir waren zu wenig gut organisiert, sodass es zu viele Lücken gab.“ Zudem wurden eindeutig zu viele Zeitstrafen kassiert.

Makellose Heimbilanz bewahrt
Dem Aufstiegsanwärter gelang es, sich zum Abschluss zu steigern und gegen die SG Magden/Möhlin mit 25:21 für die Vorrundenniederlage zu revanchieren. Danach gab es die obligate Welle, als sich die Mannschaft bei den treuen Fans für die Unterstützung bedankte. Zuvor bot sie eine solide Leistung, deren Basis mit einer fulminanten Startphase und 7:2-Führung gelegt wurde. Dass in der Folge die Konzentration etwas nachliess, war verständlich. Danach verblieben zwei Wochen, um sich auf den ersten Playoff-Match gegen den HC Arbon vorzubereiten.
Ernüchterung nach dem Hinspiel
Ist es das schon gewesen? Diese Frage stand im Raum, nachdem die Zurzibieter von den souverän auftretenden Thurgauern mit 20:28 einen Denkzettel verpasst bekamen. Die Ansprüche konnten vor dem zahlreichen Anhang in der Klingnauer Halle keinesfalls erfüllt werden. Offenbar waren sie dem spürbaren Druck zu wenig gewachsen. Wenngleich es ein herber Dämpfer war, schien noch nicht aller Tage Abend zu sein. Der Unterlegene klammerte sich am Strohhalm fest, dass im Handball wirklich alles möglich ist.
Wahnsinn – ein Tor hat gefehlt!
Im Rückspiel scheiterten sie um Haaresbreite, das Blatt in der Playoff-Serie zu wenden. Beim eindrücklichen 28:21-Sieg brachten sie den Favoriten in arge Nöte. Die Barrage wurde knappst möglich entschieden, notabene durch zwei klare Auswärtssiege. Im entscheidenden Moment bekamen auch die Thurgauer das Nervenflattern. Sie büssten ihre Souveränität gegen die unermüdlich nachsetzende HBZ-Equipe gänzlich ein. Zuletzt lag es am herausragenden Goalie, dass der Maximal-Rückstand über die Distanz gerettet wurde.